8a-6b-8a-8b
LObt GOtt / ihr Christen / allzugleich |
Der HErr
bricht ein zu mitternacht : itzt ist er from und stil. O elend ! daß schier niemand wacht und ihm begegnen wil. |
Nicolaus Herman (1500-1561), hier zitiert nach Johann Crügers Praxis Pietatis Melica 1660 (n° 99). | Johann Christoph Rube (1665-1746), hier zitiert nach dem Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth, 1737 n° 139 |
Melodie : Zahn 200, Das EG sagt einfach "Johann Crüger, 1640" - sagt aber nicht, dass es damals die Melodie zu Lobt Gott, ihr Christen allzugleich war. EIne große Anzahl von Websites übernehmen einfach diese Information. Dabei kann ja die Melodie ursprünglich nicht für Der Herr bricht ein komponiert worden sein, da der Verfasser im Jahr 1640 noch nicht geboren war.
Hepp 1809 | Straßburg um 1850 | Colmarer Sammlung | Stern 1851 | Ihme1875 | Ihme 1888 | Wolf 1899 |
.Die Melodie steht in keinem älteren
elsässischen Gesangbuch, taucht aber im EG,
Regionalteil (Elsass, Baden, Pfalz) n° 571 wieder auf zum Text
Der Herr bricht ein um
Mitternacht. Das älteste Gesangbuch, in
dem ich letzteres Lied gefunden habe, ist das von Herrnhut 1735
n° 139. Oben wurde die Ausgabe von 1737 zitiert, weil sie die
orthographischen Prinzipien dieses Gesangbuchs besonders konsequent
anwendet. Dieser Text muss dem Original von Rube ähnlich sein,
da dieses Gesangbuch zu Lebzeiten des Verfassers erschienen ist. Die
meisten modernen Gesangbücher, die dieses Lied
enthalten, geben der ersten Strophe folgende Form :
"Der Herr bricht ein um Mitternacht, / Jetzt ist noch alles still. /
Wohl dem, der nun sich fertig macht / und Ihm begegnen will"
Es ist dies die Form der letzten Strophe bei Rube, die auch schon bei
Albert Knapp (Liederschatz,
1837 n° 796) ebenfalls als erste Strophe steht. Der
Vergleich zwischen den Versionen des EG, des Herrnhuter Gesangbuchs und
Albert Knapps lässt verstehen, warum die
meisten Gesangbücher als Autor "nach J.Chr. Rube" sagen.
Das Lied Der Herr
bricht ein zu Mitternacht wird sonst auf die Melodien Nun sich der Tag geendet hat
(Zahn 212, GKAKEL 145) oder Lobt
Gott ihr Christen (Zahn 201, Spitta 346) gesungen.